Joachim Brüser:
"Ich liebte einen Menschen meines eigenen Geschlechts und wurde verhaftet."

Homosexuellenverfolgung im württembergischen Kirchheim unter Teck

Übersicht des Beitrags

Joachim Brüser gibt am Beispiel einer württembergischen Mittelstadt einen Einblick in das Gedenken an die homosexuellen NS–Opfer jenseits der Zentren homosexuellen Lebens. Zahlreiche Menschen litten während der Zeit des Nationalsozialismus auch in der Provinz unter staatlicher und staatlich sanktionierter Verfolgung. Für die württembergische Stadt Kirchheim unter Teck sind die meisten Opfergruppen aufgearbeitet. Nur eine Gruppe von Menschen, die wegen ihrer Andersartigkeit während der Herrschaft der Nationalsozialisten massiv leiden mussten, hatte vor Brüsers eigenen Forschungen dort keine Aufmerksamkeit gefunden: die der Homosexuellen, die nach § 175 StGB entrechtet und verfolgt wurden.

Durch intensive Archivrecherchen kann Brüser die Geschichten zweier Männer erzählen und durch Zeitzeugenberichte das Schicksal eines weiteren Mannes beleuchten. Das Denkmal, das 2017 zum Gedenken an die zivilen Opfer des Nationalsozialismus von der Bildhauerin Monika Majer auf dem Alten Friedhof in Kirchheim errichtet wurde, erinnert mit einem der über 20 Spruchbänder mit dem Satz "Ich liebte einen Menschen meines eigenen Geschlechts und wurde verhaftet." auch an die homosexuellen Opfer des NS–Regimes.




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