Hans-Peter Weingand:
Homosexualität und Kriminalstatistik in Österreich

Übersicht des Beitrags

Der Beitrag liefert Zahlen von 1876 bis 2002 aus den offiziellen polizeilichen und gerichtlichen Kriminalstatistiken, aus "grauer Literatur" und Archiven und ergänzt diese mit kritisch gesichtetem und neu bewertetem Datenmaterial aus der kriminologischen Forschung.

Die nun zugänglichen Fakten zeigen die im internationalen Vergleich enorm hohe Verfolgungsintensität in Österreich, was an einer schon recht früh einsetzenden weiten Definition von "Unzucht" durch die Rechtsprechung liegt. Neben den Zeitreihen gibt es aus den 1880er- und aus den 1950er-Jahren sozialstatistische Daten über die Tatverdächtigen in Wien bzw. über die verurteilten Männer, Frauen und Jugendlichen in Österreich. Aus den Forschungen des Wiener Kriminologen Roland Graßberger liegt zusätzlich Material aus der Auswertung von Strafakten über verurteilte Männer 1936 bzw. verurteilte Frauen 1946-1954 vor: Auswertung von Tatorten, Gründe für das Gerichtsverfahren (z.B. anonyme Anzeigen) oder gerichtlich festgestellte Besonderheiten (z.B. Nötigung, Prostitution). Die nun aufgearbeiteten und zugänglich gemachten Daten liefern aufschlussreiche Erkenntnisse über die Personen, die sich wegen gleichgeschlechtlicher sexueller Handlungen verantworten mussten, und auf die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen.




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