Norbert Finzsch
Becoming Gay: Deleuze, Feminismus und Queer Theory

Übersicht des Beitrags

Norbert Finzsch stellt in seinem Beitrag aus den Perspektiven von Queer Theory theoretische Überlegungen zu einer Praxis des "Werdens" an, die zu einer Auflösung hegemonialer Männlichkeiten führen könnten. An Stelle einer Praxis, die von der Unveränderlichkeit männlicher und weiblicher Körper und Identitäten sowie heterosexueller und homosexueller Orientierungen ausgeht, versucht er eine Praxis zu stellen, die es zulässt, dass Zwischenpositionen und Alternativen gelebt werden, wodurch hegemoniale Männlichkeiten sowohl auf individueller Basis wie gesellschaftlich subversiv angegriffen werden können.

Grundlegend für seine Überlegungen sind die gemeinsamen Werke von Gilles Deleuze (1925–1995) und Félix Guattari (1930–1992), zweier bedeutender Denker des französischen Poststrukturalismus. Finzsch‘ an Deleuze ausgerichtete Kritik richtet sich dabei vor allem auf die Positionen der Rhetorikerin und Philosophin Judith Butler (Jg. 1956), die in den 1990er Jahren wichtige Beiträge zu einer Deessentialisierung des Konzepts Gender geliefert hat. Seine Darstellung zielt darüber hinaus auf eine Rematerialisierung der Konzepte des Körpers, des Geschlechts und der Sexualität, wie sie in den letzten Jahren von einer wachsenden Gruppe von Theoretikerinnen immer wieder verlangt und angegangen worden ist.




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