Christian-Alexander Wäldner
Hermann L., ein Homosexueller aus Hannover im Nationalsozialismus: Mehr als ein Opfer ?

Übersicht des Beitrags

Eine Akte, die lange als vermisst galt, nimmt Christian-Alexander Wäldner zum Anlass, das Leben einer zentralen Figur der homosexuellen Subkultur und der Homosexuellenverfolgung in Hannover vom Ende der 1920er bis zur Mitte der 1930er Jahre nachzuzeichnen. Die Strafverfolgungsakte Hermann L.s, der 1936 im Konzentrationslager umgekommen ist, enthält umfangreiches und in kaum einem Fall so detailliert dokumentiertes Material über das Leben eines homosexuellen Mannes in der Übergangsphase von der Weimarer Republik bis in die ersten Jahre der NS-Diktatur.

L. war Opfer der nationalsozialistischen Homosexuellenverfolgung, gleichzeitig aber nach seiner Inhaftierung und mehrfachen Verurteilung nach § 175 RStGB durch seine Angaben auch für die Verhaftung zahlreicher homosexueller Männer im Raum Hannover verantwortlich. Sollte zur Erinnerung an Hermann L. trotzdem ein Stolperstein gesetzt werden? Der Autor bejaht die Frage.




Zum Seitenanfang     Zur Übersicht von Invertito 12