Jens Dobler
Der Fall Graf Cajus und Genossen

Übersicht des Beitrags

Der Gerichtsmediziner Johann Ludwig Casper dokumentierte 1852 den Fall einer Gruppe, die in Berlin wegen homosexueller Vergehen angeklagt worden war. Dem Hauptangeklagten gab Casper das Pseudonym "Graf Cajus". Seit gut hundert Jahren wird gerätselt, wer sich hinter dem Namen verbarg und um was für einen Fall es sich dabei eigentlich handelte.

Der Fall Cajus ist jetzt aufgeklärt. Es handelte sich um Alfred Reichsgraf von Maltzan-Wedell (1792–1858). Im Rahmen einer Meineidsanklage wurde bei Maltzan ein Tagebuch gefunden, das minutiös alle sexuellen Begegnungen des Grafen schilderte. Aufgrund dieser Schilderungen wurde 1851/52 gegen mehr als zwanzig Personen in Berlin ermittelt und schließlich dreizehn zu teils hohen Haftstrafen verurteilt. Maltzan starb schließlich in der Haft.




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