Heinz-Jürgen Voß
Konstituierung von "Geschlecht" in westlichen modernen biologisch-medizinischen Wissenschaften – Ausgangspunkt Hermaphroditismus

Übersicht des Beitrags

Galten in der modernen Biologie und Medizin zunächst zahlreiche Merkmale von körperlicher Statur bis hin zu Kleidung und Verhalten als kennzeichnend für das biologische, medizinische "wahre" – weibliche oder männliche – Geschlecht eines Menschen, waren später Keimdrüsen oder Erbanlagen die sicheren Kennzeichen des "wahren Geschlechts". Eingebunden in die Herstellung westlicher Geschlechterbinarität lieferten biologische und medizinische Wissenschaften das mit dem "Qualitätsmerkmal natürlich" ausgewiesene Fundament gesellschaftlicher Zweigeschlechterordnung.

In diesem Beitrag werden biologische und medizinische Geschlechterkonzepte der modernen biologischen und medizinischen Wissenschaften vorgestellt, die ausgehend von Forschungen zu Hermaphroditismus entwickelt wurden. Deutlich wird, wie veränderlich und wie gesellschaftsabhängig solche Konzepte sind, aber auch wie fester Glaube an und stete Voraussetzung von Zweigeschlechtlichkeit biologische und medizinische "Erkenntnis" beschränken.




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