Bernd-Ulrich Hergemöller
Hans Blühers Männerwelten.
Fragmente, Widersprüche, Perspektiven

Übersicht des Beitrags

In der Endphase des Wilhelminischen Reiches und in der Weimarer Republik stand Hans Blüher (1888-1955), ein antisemitischer, frauenfeindlicher und "völkischer" Autor von etwa 150 Büchern, Traktaten und Aufsätzen, im Mittelpunkt des öffentlichen Interesses. Er beschäftigte sich vor allem mit dem Einfluss der mannmännlichen Erotik auf Kultur und Gruppenbildung, mit dem Verhältnis von Gruppenführern ("Männerhelden") und Jüngeren und mit der Rolle der "Männerbünde" in Geschichte und Gegenwart. Persönliche Erfahrung und theoretische Reflexion sind in Blühers Schriften untrennbar miteinander verknüpft. Dieses Wechselspiel von Biographie und Theorie wird an vier Beispielen beleuchtet: am Beispiel der deutschen "Wandervogel"-Bewegung, der (pseudo-)akademischen und politischen Herrenclubs, der Homosexuellenbewegung und von Organisationen der äußersten Rechten (NSDAP, SA). Diese Aspekte umfassen zwar nicht den "ganzen Blüher" (und sparen auch die Rezeptionsgeschichte aus), bieten aber – auch mit Hilfe des ungedruckten Nachlasses – neue Einblicke in seine Vita und Ideologie und eröffnen neue Perspektiven der Forschung.




Zum Seitenanfang     Zur Übersicht von Invertito 2